Übersicht über die Persönlichkeiten seit 1932, die sich vorwiegend historisch/biografisch mit Johannes Winkler und seinem technischen Erbe auseinandergesetzt haben (alphabetisch)

Mit diesem Abschnitt wird das Ziel verfolgt, eine erste noch unvollständige Übersicht über die Personen zu erstellen, die sich seit 1932 historisch mit dem technischen Erbe von Johannes Winkler bzw. mit seiner Persönlichkeit auseinandergesetzt haben. Auch hier erfolgt keine technische Bewertung der Dokumente, obwohl deren Inhalte teilweise kontrovers sind. Das Ziel besteht auch nicht darin, die Lebensläufe dieser Personen wiederzugeben bzw. dem Literaturverzeichnis vorzugreifen, das später dem Book on Demand beigefügt sein wird. Kurzbiografien befinden sich teilweise in den einzelnen Abschnitten des e-Book bzw. im späteren Book on Demand. Eine Zusammenfassung der autobiografischen Dokumente von Johannes Winkler befindet sich auf der WEB-Site unter der Rubrik „Lebenslauf“. Eine erste Kurzbiografie anderer Personen ist im Text 2. Ich habe darin Details zum Leben von Philipp von Doepp zusammengetragen. Weitere Kurzbiografien werden folgen, darunter über Hugo A. Hückel. Die alphabetische Reihenfolge der Persönlichkeiten habe ich gewählt, da eine inhaltliche Wertung deren Beiträge zur Raketengeschichte nur der Gemeinschaft der Historiker überlassen sein kann. Eine chronologische Darstellung würde den Umfang von Text 6 ins Unermessliche vergrößern.

Wolfgang Both
Wolfgang Both lernte der Autor während der Recherchen über Hugo A. Hückel kennen. Gemeinsam werteten wir die maschinengeschriebene Fassung des Briefwechsels zwischen Johannes Winkler und Hückel aus. Während sein Schwerpunkt eher bei der Entwicklung des Vereins für Raumschifffahrt (VfR) lag, konzentrierte sich der Autor auf die technischen Fragen der Forschungstätigkeit von Winkler, soweit das für einen Historiker möglich ist. Dabei gab es durchaus unterschiedliche Meinungen. Zusammen mit Michael Tilgner und anderen Raumfahrtfreunden bestritten wir in Feucht einige Tagungen. Das Buch von Wolfgang Both über die Geschichte des VfR erschien im vergangenen Jahr.

Wernher von Braun
Wernher von Braun bewarb sich 1928 schriftlich bei Johannes Winkler für die Mitarbeit im Verein für Raumschifffahrt. Das Schreiben ist sogar überliefert. Beide trafen auf dem Raketenflugplatz mit Sicherheit mehrfach zusammen und diskutierten über Wärmeaustausch und Gasdissoziation. In der Dissertation übernahm Wernher von Braun 1934 seine Erkenntnisse über den ärmeaustausch. Dort kündigt er auch die zukünftige Verwendung von Triebwerken an, deren Treibstoffe zentral eingespritzt werden. Derartige Brennkammern verwendete Winkler bereits 1929 bei den Junkers-Werken.

Werner Brügel
Werner Brügel konnte 1933 noch ein Sammelband von Selbstdarstellungen von Aktivisten der Raketentechnik veröffentlichen. Die Beiträge über R. H. Goddard und K. E. Ziolkowsky stammen jedoch vom Verlag Hachmeister & Thal. Hier gibt es auch eine längere autobiografische Selbstdarstellung von Johannes Winkler, die in der Rubrik „Lebenslauf“ auf der WEB-SITE in Auszügen wiedergegeben wird.Winkler schreibt erstmals über die Anwendung von flüssigem Methan und flüssigem Sauerstoff bei der HW 1 und HW 2 und veröffentlicht Fotos seiner Raketen. Winkler verweist auch auf seine mathematische Formel für gebündelte Triebwerke (Seite 111).

Werner Buedeler
Werner Buedeler veröffentlichte 1979 eine mit einem Vorwort von Hermann Oberth versehene repräsentative „Geschichte der Raumfahrt“, die vermutlich 1982 nochmals aufgelegt wurde. Im Kapitel über die „Weltraumenthusiasten“ werden nicht nur über Johannes Winkler wichtige Aussagen getroffen, sondern auch über Hermann Oberth, Rudolf Nebel, Max Valier, Reinhold Tilling und den Verein für Raumschifffahrt. Werner von Braun und Rolf Engel traf in Berlin-Tegel mit Winkler zusammen und arbeiteten eine Zeitlang zusammen. Auch hier ist der richtige Verweis auf die Treibstoffe fl. Methan und fl. Sauerstoff. Über den konkreten Inhalt der Tätigkeit bei den Junkers-Werken und bei der Luftfahrtforschungsanstalt Braunschweig lagen Buedeler offenbar keine Kenntnisse vor.

Walter Dornberger
Walter Dornberger ist mit seiner Geheiminformation 1943 ein Musterbeispiel für die Ignoranz der praktischen Erfolge und theoretischen Beiträge von Johannes Winkler. Generalmajor Dr.-Ing. e. h. Dornberger hat es 1936 als Leiter der Raketenentwicklung und ab 1943 als Kommandeur von Peenemünde besser gewusst, hielt es aber für angebracht, darüber nicht nur zu schweigen. Ab 1929 wurde der Beschluss zur Untersuchung der Verwendung des Strahlantriebs für militärische Zwecke herbeigeführt. Seit diesem Zeitpunkt lagen in der Forschungsanstalt Prof. Junkers in Dessau Versuchsprotokolle vor. Allerdings ist es offenbar wahr, dass sich außer den Junkers-Werken kein weiterer Großindustrieller dafür interessierte. Dort gab es jedoch ab 1930 Hunderte von Diagrammen und Berechnungen! Diese Fakten dürften aber mit Sicherheit Dornberger bekannt gewesen sein: Winkler, damals Mitarbeiter bei den Junkers-Werken, wird in der Dissertation von Wernher von Braun 1934 ausgewertet, 1935 waren Wernher von Braun und Hauptmann Zansen nach der großen Explosion in Dessau und zwei Spitzenfunktionäre der Junkers-Werke in Kummersdorf-West. Letztendlich: Dornberger bestätigt in seinem Buch „Peenemünde“ 1958 und 2003 nicht nur die Fehde zwischen den frühen Raketenpionieren, sondern auch zwischen den Ministerien und deren Vertretern.

Rolf Engel
Rolf Engel hat seit 1932 versucht, die Persönlichkeit von Johannes Winkler zu ergründen und seine praktischen und wissenschaftlichen Beiträge zur Raketentechnik zu erschließen. Dazu sind zwei Artikel von ihm bekannt.1 1932 bot sich Engel gegenüber Winkler an, ihn bei der Erprobung der HW 2 auf der Frischen Nehrung zu unterstützen. Dazu liegen Briefe zwischen Johannes Winkler und Hugo A. Hückel sowie eigene Schilderungen von Engel vor.2 Nach dem endgültigen Ende der AG Winkler/Hückel versuchte Engel zusammen mit Winkler im Bauhaus Dessau eine neue Forschungsgruppe im Rahmen des Freiwilligen Arbeitsdienstes aufzubauen. Später leitete Engel die SS-Raketenforschungsstätte für Düsenantrieb in Großendorf bei Danzig.3
Nach 1945 sind folgende Lebensstationen von Engel bekannt:

  • Ab 1945 Übernahme durch die französische Besatzungsbehörde für ein Entwicklungszentrum für ballistische Raketen bei Paris.
  • Leiter des ägyptischen Raketenprogramms in den 1950er Jahren.
  • Mitarbeiter der Firma Bölkow KG in München.

Parallel dazu veröffentlichte Rolf Engel mehrere Artikel im nationalen und internationalen Rahmen. So schrieb Engel 1947 einen Artikel in „Beiträge zur Geschichte der Deutschen Raketentechnik“ und fasste darin seine Einschätzung von Winkler wie folgt zusammen („Astris“ Seite 271).4

  • Seine Ansätze waren wissenschaftlich einwandfreier als die Konstruktionen Riedels.
  • Mit der HW 2 erreichte er ein Verhältnis Baugewicht pro kg Treibstoff, das das beste der damaligen Zeit war.
  • Er wandte die kapazitive Kühlung an und hatte eine Abneigung gegen Prüfstandsversuche. Die beiden letzten Aussagen erwiesen sich bei den neuen Untersuchungen im Ganzen als falsch!

Zu seinen internationalen Veröffentlichungen gehören 1956 ein Beitrag für den 7. Internationalen Astronautischen Kongress in Rom, zusammen mit Irene Sänger-Bredt „The Development Regenerativer Cooled Rocket Engines in Austria und Germany 1926 – 42“ 1968 und 1978 auf dem 12. Historischen Symposium in Dubrovnik einen Beitrag mit dem Titel „A Man oft he First Hour – Johannes Winkler“.5 Grundlage dafür war sein Bericht auf dem DGLR-HOG-Symposium „Geschichte der Luft- und Raumfahrt“ am 22.September 1978 in Darmstadt. Darin sind auch seine Einschätzungen zum Aufbau der Triebwerke von Winkler und seine Sicht auf die wissenschaftliche Beiträge von Winkler enthalten (Gasdissoziation und zusammengesetzte Raketen).
Rolf Engel ist es zusammen mit Karl-Heinz Ingenhaag zu verdanken, dass im Deutschen Museum München 1969 eine Ausstellung der HW 1und der HW 2 mit Originalteilen eröffnet werden konnte und der schriftliche Nachlass von Johannes Winkler dort platziert wurde. Die Ausstellung verdankt dem Museum der Messerschmitt-Bölkow GmbH, die seit 1997 die Restaurierung der teilweise originalen Raketenteile vornahm.
Aus einem Brief vom 11.11.1976, veröffentlicht in „Astris“ auf Seite 272, geht hervor, dass Rolf Engel 1976 in Alamogordo (New Mexico) an der Einweihung des „Ehrenhaus der Raumfahrt“ teilgenommen hat, wo 35 der ersten internationalen Raketenpioniere mit einem Foto und einer kurzen Würdigung vorgestellt werden. Einer von Ihnen ist Johannes Winkler.
Er erhielt dabei tatkräftige Unterstützung von Karl-Heinz Ingenhaag, der sich mir gegenüber als sein Sekretär bezeichnet hat.

Helmut Erfurth, Otto Hausmann
Helmut Erfurth veröffentlichte 1981 in der lokalen Dessauer Presse erste Artikel über den Raunfahrtpionier Johannes Winkler. Er würdigte darin auch die Dessauer Mitarbeiter und deutet die Geschichte der HW 1 und HW 2 an. 1981 wurde in Dessau auch die Einweihung der Ehrentafel am ehemaligen Wohnhaus der Familie Winkler in der Brunnenstr. 70 vorgenommen. Otto Hausmann berichtete im November 1981 über einen interessanten Vortrag von Dr. Harald Kunze im Klubhaus und Beiträge des Mechaniker Moses, der für Winkler gearbeitet hat sowie von Oskar Stolle. Wenige Monate später konnte H. Erfurth 1982 über das 1. Dessauer Kolloquium zur Raumfahrtforschung anlässlich des 85. Geburtstages von Winkler berichten. Betont wurde darin die Tatsache, dass Winkler lange Zeit Mitarbeiter der Junkers-Werke gewesen ist. Erwähnt wird auch ein zweiter Mitarbeiter von Winkler, Walter Bastheim. Allerdings wird Winkler von Horst Körner als „ein Gegner der Nazis“ bezeichnet, was sich so durch spätere Forschungen nicht bestätigte. Dr. Kunze fasst in einem Abschlussvortrag die Verdienste Winklers zusammen. Er erwähnt dabei nicht, dass Winkler bereits 1928 begonnen hat, seine Gedanken zur Bündelung von Triebwerken in der Zeitschrift „Die Rakete“ zu veröffentlichen, sondern verweist auf das Jahr 1932. Ihm lagen aber bereits Unterlagen zur „praktischen Grundlagenforschung“ von Winkler bis 1939 vor, die er erst 1947 veröffentlicht hätte (Berichte von Winkler an die britischen Behörden – Siehe Band 3 der aktuellen Studie. Überraschend für den Autor führt er aus, dass Winkler 1935 die Entwicklung des Kupplungsprinzips von Raketen im All vorgenommen hätte. Dazu liegen dem Autor keine Unterlagen vor.
1983 wurde auf dem Raumfahrtkolloquium an der Archenholdsternwarte von H. Erfurth ein Vortrag über die ersten praktischen Experimente zur Anwendung der Raketentechnik in Deutschland Ende der zwanziger Jahre gehalten. Es kann vermutet werden, dass damit die Grundlage für die beiden Kolloquien zur Würdigung von Prof. Hugo Junkers 1984 und 1985 in Dessau gelegt wurde, über die umfangreiche Tagungsberichte der Urania vorliegen. Hervorzuheben ist 1984 der Beitrag von Erfurth über „Erste praktische Experimente zur Anwendung der Raketentechnik in den Dessauer Junkers-Flugzeugwerken Ende der Zwanziger Jahre unseres Jahrhunderts“. Anlässlich von Kolloquien in Dessau wurden Ersttagsbriefe herausgegeben, die im Abschnitt „Würdigungen“ wiedergegeben werden.
Anlässlich des 4. Junkers-Kolloquiums am 23.10.1992 wurden die wissenschaftlichen Beiträge dieses 4. Junkers-Kolloquiums im Bauhaus Dessau und ausgewählte Reden des 3. Kolloquiums vom 28.10.1988 veröffentlicht. Beiträge über Johannes Winkler waren darin nicht enthalten, soweit Veröffentlichungen vorgenommen worden sind! Im Schlusswort von Alfred Krüger fällt folgende Passage auf, die für die politische Beurteilung der Menschen während der Nazi-Zeit wesentlich erscheint. Er zitiert dort Stephan Hermlin wie folgt: „Manche bei uns leben in der stillschweigenden Annahme, etwa die Hälfte der deutschen Bevölkerung sei in den Jahren der Naziherrschaft antifaschistisch gewesen. Hermlin weist darauf hin, dass in Wahrheit vielleicht 1 Prozent des Volkes sich am Widerstandskampf beteiligte.“
Der 70. Jahrestag des Starts der HW 1 war 2001 in Dessau ein Höhepunkt der Würdigungen von Johannes Winkler. So wurde eine kleine Bildergalerie eröffnet und auf einem Kolloquium versprach Peter Kuras, der jetzige Oberbürgermeister der Stadt Dessau, den Namen Johannes Winkler in Deutschland bekannter zu machen als in den USA. Beiträge wurden von Frank Rietz und Tanja Jelnina aus Kaluga gehalten. Hervorzuheben ist die Anwesenheit der Töchter von Johannes Winkler. Überliefert ist auch der Vortrag von Karlheinz Rohrwild über die Entwicklung des Vereins für Rausschifffahrt.

Rolf Guder und Elisabeth Guder
Elisabeth Guder und ihrer Schwester Dietlinde Zils verdanken wir wichtige Details aus dem Leben von Johannes Winkler, die in der Biografie von Rudolf Guder nachgelesen werden können. Dazu gehören auch die Umstände der Vorbereitung eines Vortrages zum Thema „Von der Atombombe zum Weltraumschiff“. Darüber kann im Abschnitt „Schriften von Johannes Winkler“ nachgelesen werden.
Dank Ihrer Zustimmung konnten auch die Relikte der HW 1 und HW 2 sowie der schriftliche Nachlass von Johannes Winkler dem Deutschen Museum in München übergeben werden.
1997 folgten sie einer Einladung nach Kaluga (Russland) und hielten dort Vorträge anlässlich des 140. Geburtstages von K. E. Ziolkowski zum Thema: „Johannes Winkler zum 100. Geburtstag“ (Elisabeth Guder) bzw. „Johannes Winkler als Denker“. 1984 veröffentlichten außerdem Rolf und Elisabeth Guder die „Memoiren“ von Johannes Winkler zusammen mit der Biografie von Karl-Heinz Ingenhaag. Wie Rudolf Guder in seiner Biografie „Astris – zu den Sternen, der Raketenpionier Johannes Winkler, eine Biografie nach den Quellen“ 2002 angekündigt hatte, transkribierte er mit Hilfe seiner Familie den handschriftlichen Briefwechsel zwischen Hugo A. Hückel und Johannes Winkler in eine Maschinenschrift und leistet damit einen unschätzbaren Beitrag zur Aufbereitung der Geschichte der frühen Raketenforschung in Deutschland.

Klaus-Ullrich Guder und Claudio Krentel
Klaus-Ulrich Guder hat zusammen mit Claudio Krentel einen wesentlichen Beitrag zu den neuen Recherchen über den Raketenpionier Johannes Winkler seit 2014 geleistet, indem sie dem Autor der Studie die maschinengeschriebene Transkription des überlieferten Briefwechsels zwischen Johannes Winkler und Hugo A. Hückel zur Auswertung und wertvolle Fotos übergaben. Bereits vorher und auch nach 2014 hielt Klaus Ulrich Guder, der Enkelsohn von Johannes Winkler Vorträge über das Leben und Werk von Winkler. Zahlreiche Gespräche zwischen ihm und den Autor verdeutlichten die Persönlichkeit von Johannes Winkler und erleichterten so die Darstellung von Leben und Werk von Johannes Winkler.

Angelika Hofmann
Einer der wichtigsten Partner bei den Recherchen über Johannes Winkler war Angelika Hofmann, die in Coswig das Privatarchiv von Bernd Junkers hegt und pflegt. Ihrer akribischen Arbeit verdankt der Autor nicht nur die Einsichtnahme in Kopien der Versuchsprotokolle der Forschungsanstalt Prof. Junkers von Johannes Winkler von 1929 bis 1932, sondern auch die Bekanntschaft mit der vielfältigen Literatur über Prof. Hugo Junkers. Es war erstaunlich, wie schnell immer die richtige Antwort auch auf detaillierte Fragen beim Autor auf dem Bildschirm landeten. Es ist nur zu wünschen, dass ihr Buch über die F 13 mit dem Titel „Als das Auto fliegen lernte“ eine große Nachfrage erfährt.

Karl-Heinz Ingenhaag
Herr Ingenhaag hat sich seit Jahren mit dem Erbe der frühen Raketenpioniere auseinandergesetzt. Interessant sind dabei seine Artikel über die Visionen von Max Valier zur Entwicklung eines Weltraumschiffes aus den Metallflugzeugen der Junkers GmbH. Dazu liegen dem Autor zwei Publikationen vor, die im Band 3 der Studie näher ausgewertet werden. Eine imposante Zusammenfassung stammt von Karl Heinz Ingenhaag in der Zeitschrift „Luftfahrt International“ 1980 Ausgabe 5 mit dem Titel: „Die Raketenflugzeug-Entwürfe von Max Valier“. Herr Ingenhaag hat möglicherweise auch einen Anteil an einer russischen Ausgabe mit dem Titel: „Проекты ракетных самолётов Макса Валье“. Es wurde am 10.8.2014 von Baukin gepostet und ist im Internet einzusehen. Leider konnte Herr Ingenhaag dazu nicht mehr befragt werden.
Herr Ingenhaag hat als Helfer von Rolf Engel außerdem einen herausragenden Beitrag zur Pflege des Erbes von Johannes Winkler geleitet. Dazu stellte Herr Frauenheim dem Autor das damals gültige Inhaltsverzeichnis mit dem Datum 12.2.2002 zum Winkler-Archiv zur Verfügung, aus dem nachfolgend die Vorbemerkung veröffentlicht wird. Darin heißt es:

An dieser Stelle darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass Karl-Heinz Ingenhaag auch ein Reprint der ersten Ausgaben der „Deutschen Jugend-Zeitung“ 1927 organisiert hat und dem Autor ein Exemplar überreicht hat.

Horst Körner
Studienrat Horst Körner hat 1960 seine Recherchen über Johannes Winkler in einem Sammelband der Urania Leipzig/Jena mit dem Titel „Stärker als die Schwerkraft“ in einem Beitrag veröffentlicht. Er stütze sich dabei vor allem auf Informationen damals noch lebender Zeitzeugen. Im Gegensatz zu irreführenden Informationen späterer prominenter Verfasser hat er richtig über die Treibstoffe der HW 1 informiert und eine Zeichnung der ursprünglichen Bauform der HW 1 veröffentlicht. Von ihm kennen wir auch die Namen der Helfer von Winkler und das bekannte Gruppenfoto. Er bezeugt auch, dass die HW 2 im Garten der Familie Winkler in der Brunnenstr. 70 gestanden hat. In einem späteren Beitrag („Pionier der Raumfahrtforschung“ in: Zwischen Wörlitz und Mosigkau; 1981, S. 44ff) kann er die Vornamen der Helfer von Winkler veröffentlichen. Körner erkannte noch nicht vollständig die Bedeutung von Winkler für die Raketentheorie, die weit über den Beweis der Möglichkeit von Triebwerken mit flüssigen Treibstoffen hinausging. Aus dem Jahr 1981 ist auch ein Artikel zum 50. Jahrestat des Startes der HW 1 bekannt. 1987 hielt er einen Vortrag zum Thema: Johannes Winkler und die HW 1“.

Przybilski, Olaf
Der Autor hat Olaf Przybilski als einen der Organisatoren der alljährlichen Zusammenkünfte in der „Deutschen Raumfahrtausstellung“ in Morgenröthe-Rautenkranz kennengelernt. Die Vorträge renommierter Wissenschaftler und bekannter Kosmonauten aus aller Welt waren eine Quelle für die weitere intensive Auseinandersetzung mit Fragen der Raketentechnik und Raumfahrt. Parallel dazu wurde die „Raketen-Post“ bezogen, die vom „Sächsischen Verein für historisches Fluggerät“ besorgt wurde. Herr Przybilski hat mich stets darin bestärkt, mich mit dem technischen Erbe von Johannes Winkler auseinanderzusetzen. Im Band 1/Teil2 der Studie über die zersplitterte Raketenforschung war sein BoD mit dem Titel: „Raketentriebwerke aus dem deutschen Heereswaffenamt – Band 1: Vermischungsstrategien bei der Injektorentwicklung in Kummersdorf“; BoD – Books on Demand, Norderstedt; 2014 eine wichtige Orientierungshilfe. Wie er mir mitteilte, hat er die Absicht, an dieser Stelle seine historischen und wissenschaftlichen Arbeiten fortzusetzen.

Karlheinz Rohrwild
Wie bereits erwähnt, ist Karlheinz Rohrwild den Dessauer Raumfahrtfreunden seit 2001 bekannt, als er auf dem Kolloquium einen Vortrag über den Verein für Raumschifffahrt gehalten hat. In den westlichen Bundesländern ist er seit Jahrzehnten als Leiter des Hermann-Oberth-Museums in Feucht bekannt. Das Technikmuseum Hugo Junkers Dessau hat 2014 erneut Kontakt mit ihm aufgenommen. Der Autor hat 2015 erstmals an den „Tagen der Raumfahrt-Geschichte“ teilgenommen und viele neue Einblicke in die Geschichte der frühen Raketenforscher in Deutschland gewonnen. Herr Rohrwild war darüber erfreut, dass zumindest ein ehemaliger Dessauer sich wieder mit dem technischen Erbe von Johannes Winkler auseinandersetzen wollte. Unvergessen war mein erster Besuch in Feucht, als er mich mit seiner Sammlung antiquarischer Bücher und dem Museum bekannt machte. Seither bis 2019 hat der Autor an Tagen der Raumfahrt teilgenommen und dort selbst über Teilergebnisse seiner Recherchen berichtet, die in den Tagungsbändern veröffentlicht worden sind. Herr Rohrwild hat dafür mit großer Bereitschaft viele Unterlagen bereitgestellt, ohne die die vorliegende Studie nicht möglich gewesen wäre. Dafür bereits an dieser Stelle mein Dank!

Neben den namentlich hervorgehobenen Personen gibt es in zahlreichen Institutionen zahlreiche Unterstützer, die mit Sympathie die Recherchen des Autors begleitet haben, darunter im Deutschen Museum in München/Archiv, im Stadtarchiv Dessau-Roßlau und im Technikmuseum Hugo Junkers in Dessau-Roßlau. Ein Gespräch beim Geschäftsführer des Technikmuseums war 2014 der Ausgangspunkt für die Recherchetätigkeit des Autors und 2016 konnte die neue Dauerausstellung über Johannes Winkler mit Hilfe der aktiven Mitglieder des Fördervereins eröffnet werden. Das Stadtarchiv Dessau/Roßlau stellte nicht nur sein Archiv zur Verfügung, sondern ermöglichte auch die Veröffentlichung von Teilergebnissen in „Dessauer Kalender“ und die Durchführung von Vorträgen.

Anmerkungen
1. Ein ausführlicher Lebenslauf über Rolf Engel erhielt der Autor von Anne Boedewadt mit dem Titel „Fifty Years of Actitvity in Rocketry and Space Flight“ aus der Zeitschrift „Spaceflight“ vom 6.6.1980.
2. Horeis, Heinz, Alexander Hornik; „Rolf Engel – Raketenbauer der ersten Stunde“; Lehrstuhl für Raumfahrttechnik der Technischen Universität München 1992
3. Wikipedia am 10.2.2021
4. Der Artikel liegt dem Autor nicht vor. Bekannt ist jedoch sein Artikel aus „Die deutsche Luftfahrt“, Bernhard und Grafe Verlag 1987; Seite 66ff mit dem Titel: „Feststoffantriebe 1936 – 1945“ Darin sind jedoch keine Bemerkungen über Johannes Winkler enthalten.
5. Dem Autor liegt die Kopie eines Manuskriptes vom 27.7.1968 mit der Unterschrift von Frau Irene Sänger-Bredt mit dem Titel „Die Entwicklung von regenerativ gekühlten Flüssigkeitsraketentriebwerken in Österreich und Deutschland zwischen 1926 und 1936“ vor.

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